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Beschriftungen

Wenn man Loks und Waggons selbst baut, oder Serienprodukte umbaut, dann gehört dazu auch die passende und richtige Beschriftung.

 

Neben den Anschriften auf Loks, Waggons und sonstiges Fahrzeugen sind dies auch Logos und andere Grafiken.

 

Hat man die Chance sich das Vorbild in aller Ruhe und aus aller Nähe anzuschauen, dann kann man alle wichtigen Details abfotografieren und später am PC erstellen.

 

Vielfach sind auch die eigenen PC-Kenntnisse die Grundlage des Preises für das Erstellen von Beschriftungen.

 

Denkbar sind grundsätzlich drei Varianten:

1. Anschriften, Piktogramme, Logos und Symbole werden selber am PC erstellt und am heimischen Rechner ausgedruckt.

2. Einer Druckerei werden druckfertige Daten übermittelt und

3. Die Druckerei erstellt anhand von Fotos und Infos des Kunden die Druckdateien.

 

Die Punkte zwei und drei sind unabhängig davon, ob man sich bei der Beschriftung und Decals oder Abreiber entscheidet.

 

Erstellung mit dem eigenen Drucker

 

Die meisten heimischen Drucker haben ein großes Problem, zumindest im Bezug auf das Erstellen eigener Anschriften. Mit ihren Farbkartuschen in Schwarz, Gelb, Blau und Rot/ Magenta können sie kein Weiß drucken. Weiße Stellen im Druck sind für diese Drucker einfach unbedrucktes Papier.

 

Es gibt aber auch Drucker die über weiße Farbkartuschen verfügen und dann besser für den heimischen Druck geeignet sind.

 

Besitzt man nur einen „normalen“ Drucker, dann kann man die Ausdrucke auf Fotopapier (sehr scharf), normalen Papier oder auch auf Klebeetiketten vornehmen. All diese Druckmaterialien haben aber den Nachteil, dass sie deutlich sichtbar sind und man durch das spätere Ausschneiden mit einer Schere immer eine sichtbare, weiße Kante hat.

 

Es gibt aber auch für den heimischen Drucker Decalfolie. Diese gibt es in klar und auch in weiß. Der Druck ist aber nicht ohne, da auf der glatten Folie die Farbe nur langsam trocknet. Man muss einen Druck auf Decalfolie auf jeden Fall in aller Ruhe trocknen lassen. Im Anschluss ist der Druck noch mit Klarlack zu überziehen, damit sich die Farbe beim Ablösen der Decalfolie im Wasser nicht auflöst.

 

Aber auch hier gilt, kann der heimische Drucker kein Weiß, dann sind Anschriften in weiß nur schwer zu erstellen. Im Prinzip muss man den Anschriften einen farbigen Kasten verpassen. Die Druckfarbe wird man aber nur annähernd an die Modellfarbe angepasst bekommen, so dass der Ausdruck immer sichtbar sein wird. Geeignet ist sowas aber gut bei Ausbesserungsstellen mit Anschriften.

 

Eine echte Alternative ist der Druck von Decals am eignenen Drucker bei Symbolen, Logos etc.. Also bei allen Grafiken. Denn diese braucht man zu Hause nicht unbedingt in eine Vectorgrafik umwandeln, was für den externen Druck oftmals notwendig ist, oder, wenn man es selber nicht macht, recht teuer wird.

 

Ein weiterer Nachteil des Heimdrucks ist die Materialverschwendung.

 

Der Druck einer kompletten Lokbeschriftung, mit allen Grafiken etc., braucht an Platz etwa nur eine drittel DinA4-Seite. Die nicht verbrauchte Seite kann man meist vernichten.

 

Externer Druck von Decals

 

Wer einen perfekten Druck aller Anschriften und Grafiken haben möchte, der greift auf den Druck eines Profis zurück. Ich habe hier sehr gute Erfahrungen mit den Decals von Andreas Nothaft (www.modellbahndecals.de) gemacht.

 

In seinem Online-Shop gibt es bereits viele Folien auf man zurück greifen kann. Aber über ihn kann man auch individuelle Anschriften erstellen lassen. Je besser man die gewünschten Drucke vorbereiten kann, desto preiswerter wird der Druck.

 

Deshalb sollte man hier, soweit man das kann, bereits Anschriften und Grafiken „vectoriert“ an den Drucker senden. Gegen Aufpreis werden die Arbeiten aber auch durch die Druckerei übernommen.

 

Decals haben Vor- und Nachteile. Der Vorteil ist die sehr klare und sehr gut lesbare Qualität des Drucks. Selbst das Weiß ist so druckdicht, dass auch dunkle Farben nicht durchscheinen. Ein weiterer Vorteil der Decals ist, dass man sie nach dem Auftragen noch ausrichten kann. Bei längeren Anschriften kann das aber schwierig werden.

 

Nachteil dieser Decals ist aber, dass sich alle Anschriften und Grafiken auf einer Folie befinden. Das bedeutet, dass man alle Decals einzeln ausschneiden und in Wasser ablösen muss. Damit verbunden ist dann auch ein weiterer Nachteil dieser Anschriften. Egal wie gut man auch das Modell vorbereitet, dazu unten mehr, man wird nie verhindern können, dass man die Trägerfolie teilweise sehen kann. Das gilt insbesondere bei größeren und längeren Anschriften und Grafiken.

 

Um Decals richtig befestigen und auch an unebenen Untergründen anpassen zu können, muss man mit Weichmacher arbeiten. Nach dem Aufbringen der Decals auf das Modell wird der Weichmacher aufgetragen. Er sorgt dafür,  dass die Trägerfolie flexibler wird und sich das Decals so auch an Vertiefungen und Erhöhungen anpassen kann. Auch wird so die Trägerfolie bestmöglich kaschiert.

 

Externer Druck von Abreibern

 

Vielen Modellbauern ist die Alternative „Abreibern“ nicht bekannt. Abreiber sind quasi einzelne Buchstaben oder Grafiken, die sich auf einer Trägerfolie befinden. Die zusammenhängenden Dinge werden, wie auch bei den Decals, ausgeschnitten und dann auf das Modell aufgelegt. Aber anders als bei den Decals kann man die Abreiber aber nicht von der Folie herunterschieben, sondern man muss sie „abreiben“. Ähnlich wie bei einem Rubbellos, geht das mit einem Bleistift oder auch dem Fingernagel. Spitze Gegenstände sind aber zu vermeiden. Da die Abreiber aber leicht verrutschen können, sollte man auf die Schutzfolie einen Streifen Tesa-Film aufbringen und damit die Abreiber auf dem Modell fixieren.

 

Der große Vorteil der Abreiber liegt darin, dass nach dem Ablösen keine sichtbare Trägerfolie zurück bleibt. Allerdings kann es hier ganz leicht passieren, dass sich nicht alle Abreiber sauber ablösen und auftragen lassen. Das liegt meist am Untergrund des Modells. Diese Tatsache ist der größte Nachteil der Abreiber, weshalbman besonders filigrane Dinge mehrfach drucken lassen sollte. Man bestellt Quasi Ersatz mit.

 

Auch lassen sich mit Abreibern nicht alle Grafiken darstellen. Deshalb erhält man hier beim kompletten Anschriften-Satz auch eine Kombi aus Abreibern und Decals, wobei die Decals meist nur die Grafiken beinhalten.

 

Ein sehr schöner Service, weil preislich ohne Unterschied, war bei der Familie Simrock (www.setzkasten.com), dass man einfach Bilder des Modells verschicken konnte und man im Betrieb die passenden Anschriften nach den Bildern erstellt hat. Das erspart Arbeit.

 

Vorbereitung des Modells

 

Natürlich müssen zunächst alle Lackierarbeiten abgeschlossen sein. Darüber hinaus ist es aus verschiedenen Gründen sinnvoll auch ein paar Klarlackschichten aufzubringen. Experten empfehlen hier zunächst eine Schicht mit mattem Klarlack und eine mit glänzendem Klarlack. Das verbesseret auch jeden Fall die Flächen für das Aufbringen von Decals und Abreibern.

 

Lassen Sie außerdem Farbe und Klarlack gut genug, möglichst mehrere Tage lang, austrocknen. „Ausdünstungen“ der Farbe und des Lacks können zum Ablösen der Anschriften führen.

 

Setzen Sie auch noch keine Scheibe ins Modell ein. Denn nach dem Aufbringen der Anschriften muss das Modell noch mit mindestens einer weiteren Klarlackschicht versehen werden. Dieser Auftrag schützt dann die Anschriften gegen ein Ablösen, das Anfassen und auch die Sonneneinstrahlung.

 

Bei Decals sollten Sie, wie oben schon beschrieben, direkt nach dem Aufbringen der Decals noch Weichmacher auf die Decals aufbringen. Erst nach dessen Austrocknen kann dann das Finish mit Klarlack vorgenommen werden.

 

Auch hier ist zu empfehlen den finalen Auftrag mit mattem Klarlack vorzunehmen, da der glänzend genug ist. Glänzenden Klarlack sollte man nur sehr selten, z.B. Bei Metaliclacken einsetzen.

 

Fazit:

 

Vom Heraussuchen der Anschriften, über das mögliche Erstellen der Anschriften am heimischen PC, bis hin zum Druck und zum Aufbringen ist vieles zu beachten.

 

Je nach Art des Modells sollte man sich gut überlegen, ob man selber drucken möchte oder Decals oder Abreiber einsetzt.

 

Auf jeden Fall bekommt man so ganz individuelle Einzelstücke auf seine Anlage, die nicht nur einem selber Freude machen, sondern auch anderen Modellbahnern sofort ins Auge fallen.

Decal-Foliensatz von „modellbahntechnik.de“ nach meinen Vorgaben.

Auch die NIAG 4 und die MVG 9 tragen Decals von Andreas Nothaft, nach meinen Vorgaben.

Ein Bekannter erstellte diese Decals am heimischen PC für mich.

Richtig aufgetragen und mit Weichmacher versehen, ist die Trägerfolie kaum sichtbar.

Die BR 218 und die n-Wagen erhielten Aufreiber von Simrock (setzkasten.com)

Alle Grafiken und Symbole dieser Führerstandsrückwände entstanden auf dünnem Klebepapier am heimischen PC und Drucker.